Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Energieeffizienz sind zentrale Themen der heutigen Bau- und Immobilienwirtschaft. Unternehmen wie die BREMER SE zeigen, wie sich diese Ziele mit innovativen Ansätzen umsetzen lassen. Der Schritt von einem reinen Bauunternehmen hin zu einem Energieversorger für Mieterstrom ist eine bemerkenswerte Entwicklung, die gleichzeitig neue Geschäftsfelder erschließt. Ein beeindruckendes Beispiel dafür ist das Mieterstromprojekt im Gewerbepark Paderborn, das die BREMER SE gemeinsam mit Solarize realisierte.
Die Ausgangslage: Vom Bauunternehmen zum Energieversorger
Die BREMER SE, eines der führenden Unternehmen im schlüsselfertigen Bauen mit Stahlbetonfertigteilen, betreibt seit Jahren erfolgreich eigene Photovoltaikanlagen. Der nächste logische Schritt bestand darin, diese nachhaltig erzeugte Energie direkt an Mieter weiterzugeben. Mit der Gründung der Tochtergesellschaft „BREMER green“ beschritt das Unternehmen neue Wege und wurde zum Vollstromversorger.
Im Paderborner Gewerbepark betreibt BREMER nun eine 722-kWp-PV-Anlage, die jährlich rund 670.000 kWh Strom erzeugt. Zwei der ansässigen Mieter, darunter ein produzierendes Unternehmen, nutzen den erzeugten Solarstrom. Durch den PV-Strom wird ein Autarkiegrad von durchschnittlich 53 % erreicht; der restliche Strombedarf wird durch grünen Netzstrom gedeckt.
Herausforderungen bei der Umsetzung
Der Weg zum Vollstromversorger brachte zahlreiche rechtliche und technische Fragestellungen mit sich. Hier kam Solarize ins Spiel: Das Unternehmen unterstützte BREMER von Anfang an mit seinem umfassenden Know-how. Kevin Manthey, Teamleiter Kaufmännische Projektentwicklung bei BREMER, beschreibt die Zusammenarbeit so: „Dank Solarize war schnell klar, was es rechtlich zu beachten gibt, um als Mieterstromanbieter aufzutreten. Wir hatten schnell ein sehr gutes Gefühl hinsichtlich der Kompetenz unserer Ansprechpartner bei Themen, die für BREMER green Neuland waren.“
Bild: Logistik-/ Produktionshalle Bremer Mieterstrom-Projekt, Paderborn
Technische und organisatorische Lösungen
Solarize begleitete BREMER bei der Beantragung einer beschränkten Versorgererlaubnis beim Hauptzollamt, bei der Auswahl der geeigneten Zähler- und Messtechnik sowie bei der Automatisierung der Abrechnung. Die von Solarize bereitgestellte Softwarelösung sorgt für maximale Transparenz, revisionssichere Prozesse und die Einhaltung regulatorischer Vorgaben.
Besonders wichtig war auch die enge Zusammenarbeit mit Netz- und Messstellenbetreibern sowie Elektroplanern, um eine reibungslose Integration der technischen Infrastruktur zu gewährleisten. Dank dieser Kooperation dauerte es lediglich neun Monate von der Projektinitiierung bis zur ersten Abrechnung.
Vorteile für Mieter und Unternehmen
Das Angebot wird von den Mietern sehr gut angenommen. Die Konditionen für PV-Strom liegen etwa 25 % unter den Netzstrompreisen und machen das Modell damit besonders attraktiv. „Auch in Vermietungsgesprächen spielt das Thema mittlerweile eine zentrale Rolle“, berichtet Manthey.
Für BREMER selbst eröffnet sich durch Mieterstrom ein lukratives Geschäftsfeld mit hoher Kundenbindung. Nachhaltigkeit wird somit nicht nur zur Pflicht, sondern zur strategischen Chance.
Ausblick: Weitere Projekte in Planung
Nach dem erfolgreichen Start in Paderborn plante BREMER bereits das nächste Mieterstrom-Projekt. In der Nähe von Schwerin entstand eine PV-Anlage für einen Logistikdienstleister, die im PV-Only-Modell betrieben wird.
Langfristig wird die lokale Stromvermarktung ein integraler Bestandteil aller von der BREMER Projektentwicklung geplanten Immobilien. Mit der neu gegründeten Bremer Greentech GmbH erweitert das Unternehmen zudem seine Kompetenzen in der Planung, Projektierung und Wartung von PV-Anlagen. Ziel ist es, Kunden bei der Nutzung von Dachflächen zu unterstützen, erneuerbare Energien zu fördern und Energiekosten zu minimieren.
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