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Design-Build-Verfahren aus Sicht der TGA – Können RACI und BIM helfen?

25.07.2022
von Nijanthan Mohan
Miguel Ebbers
Prof. Dr. -Ing. Rolf Groß, Fachhochschule Aachen
Dr. rer. Pol. Fabian Theis

Zuerst veröffentlicht in Build-Ing. 02/2022

Wie können klare Verantwortlichkeiten und die konsequente Anwendung der BIM-Methodik helfen, Planungs- und Bauleistungen besser ineinander zu integrieren?

Das Design-Build-Verfahren, bei dem das Planen und Bauen an einen Auftragnehmer vergeben wird, hat in Deutschland einen schweren Stand. Im Prinzip wird der traditionellen Vorgehensweise, bei der Planer und ausführende Firma getrennt sind, eher zugetraut, hochwertige und ästhetische Entwürfe zu erstellen und umzusetzen, da die Entwürfe nicht durch den ausführenden Unternehmer beeinträchtigt werden. Bei entwurfstechnisch anspruchsvollen Aufgaben, insbesondere in der architektonischen Ausgestaltung, mag das durchaus zutreffen. Bei sehr einfachen Ausführungen, z.B. Parkhäusern, Lager- und Logistikhallen, hat sich der Design-Build-Verfahren Ansatz aufgrund der erhofften Kosten- und Zeitersparnis allerdings bereits stärker durchgesetzt.

Warum überhaupt über Design-Build Ansätze in der TGA nachdenken?

In der Regel obliegt die TGA nicht so starken ästhetischen Anforderungen wie die Architektur bzw. die Konstruktion. Die technische Ausrüstung der Gebäude ist per se funktional ausgerichtet. Allerdings kommt es derzeit bei den meisten Bauprojekten beim Übergang der Planung in die Montagephase zu erheblichen Störungen. Unter der Voraussetzung, dass in Zukunft die BIM-Methodik über alle Leistungsphasen in allen größeren Bauvorhaben Anwendung findet, ergeben sich insbesondere dann Probleme, wenn die Anpassung bzw. Fortschreibung der BIM-Modelle im Zuge der Vergabe nicht ordnungsgemäß ausgeführt wird. Dies führt zwangsläufig zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den TGA-Planern und den ausführenden Unternehmen beim Übergang in die Bauausführung.

Bild: Ausschnitt RACI

Aus Sicht des Bauherrn/Auftraggebers hat dies eine Verzögerung der Fertigstellung des Bauprojekts zur Konsequenz und bringt unerwünschte Mehrkosten in Form von zusätzlichen Verhandlungs- und Koordinationssitzungen im Rahmen des Change- und Claim-Managements von Bauprojekten mit sich.

Die obigen Aussagen lassen sich u.a. auch durch den zunehmenden Trend bei der Anwendung des SCAN2BIM-Verfahrens während der Bauausführung und zur Entwicklung von As-Built-Modellen für Revisionsunterlagen bekräftigen. Diese Verfahren wären bei einem gelungenen Übergang der Planung zur Bauausführung und klarer Verantwortlichkeiten sowie dem konsequenten Anwenden der BIM-Methodik obsolet.

In diesem Sinne sind die nachfolgenden Ausführungen ein Versuch, die RACI-Matrix (Responsible, Accountable, Consulted and Informed) für die BIM-Methode im Planungs- und Bauprozess von technischen Anlagen zu diskutieren und darüber hinaus einen kurzen Einblick in den Design-Build Prozess zu geben.

Veränderte Organisation und Verantwortlichkeiten

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<p>AUTOR:IN</p>Miguel Ebbers

AUTOR:IN

Miguel Ebbers
Leiter des Kompetenzzentrums Digitalisierung/BIM und Leiter Consulting der M&P am Standort Düsseldorf. Nach Abschluss seiner Studien in Architektur und Facility Management trat er im Jahre 2010 dem Unternehmen M&P als Berater bei. Gestartet mit funktionalen Consulting-Themen liegt sein heutiger Schwerpunkt in der Prozessberatung und der digitalen Transformation im Immobilien- und Facility Management.

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