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Quo-vadis Fachplanung der TGA: Wie der Einsatz von KI heutige Praktiken verändern wird

von Gilles Dostert | 01.02.2024

Die Zusammenarbeit zwischen Architekten und TGA-Planern leidet an fehlenden grundlegenden Standards. IFC-Modelle werden zwar häufig übertragen, jedoch fehlen ihnen oft notwendige Informationen und der erforderliche Detaillierungsgrad. Die herkömmlichen Planungsmethoden der TGA sind daher zeitraubend, weil entscheidende Grundlagen fehlen oder die Bedarfsermittlung nicht klar definiert wurde.

Obwohl der Markt bereits gute Auslegungssoftware bietet, erfordern diese viel manuelle Dateneingabe. Excel-basierte Vorlagen ermöglichen ebenfalls eine gewisse Automatisierung in bestimmten Bereichen, müssen jedoch bei jeder Planänderung vom Architekten aktiv geprüft und angepasst werden. Dies liegt daran, dass Architekten und TGA-Planer in verschiedenen Detaillierungsstufen und Leistungsphasen agieren, wodurch zeitraubende Planungsschleifen entstehen und die Wirtschaftlichkeit der frühen Leistungsphasen stark belastet.

Wie in vielen Branchen im Bauwesen leidet auch die TGA-Branche unter starkem Fachkräftemangel, der bereits heute durch den Einsatz moderner Technologien abgefedert werden kann. Vor dem Hintergrund der wachsenden Herausforderungen im Bereich Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Energiewende ist zu erwarten, dass der Bedarf an Fachkräften in diesem Bereich in den nächsten Jahren sogar noch steigen wird.

Nicht zuletzt seit dem Hype um ChatGPT im vergangenen Jahr wissen wir, dass Künstliche Intelligenz (KI) keine Zukunftsmusik mehr ist, sondern schon heute in unserem Alltag angekommen ist. Auch in der Baubranche besteht durch den gezielten Einsatz von KI die Möglichkeit , die noch verbleibenden Fachleute von bestimmten Aufgaben zu entlasten.

Warum wir neue Lösungsansätze brauchen

Zwar gibt es bereits Lösungsansätze für die beschriebenen Probleme, jedoch beschränken diese sich meist auf spezifische Anforderungen und erfordern nach wie vor im Vorfeld einen hohen Aufwand bei der Grundlagenbeschaffung.

Hinzu kommt die große Vielzahl an Softwarelösungen, welche untereinander kaum miteinander “kommunizieren”. Die Einführung von KI spielt hier eine entscheidende Rolle. Ein wichtiger Ansatz ist der systemunabhängige und gewerkeübergreifende Austausch von Daten. Erste Ergebnisse zeigen bereits, dass KI aus unterschiedlichen digitalen Grundlagen Daten gezielt extrahieren und strukturieren kann. Natürlich ist die digitale Basis, das BIM-Modell, eine Grundvoraussetzung, um die volle Leistungsfähigkeit in logischen und mathematischen Vorgängen zu ermöglichen.

Zenesis – Der innovative Lösungsansatz und erste vielversprechende Ergebnisse

Das Leipziger Unternehmen Zenesis hat einen Lösungsansatz entwickelt, der Daten in den frühen Leistungsphasen aus verschiedenen Gewerken auswertet und Planungsaufgaben automatisiert.
Zenesis ermöglicht den Datenaustausch in Echtzeit über eigens entwickelte Plug-ins zu gängigen Softwareherstellern. Dadurch werden Übertragungsfehler vermieden und der Planungsprozess erheblich beschleunigt. Die Software von Zenesis ordnet und strukturiert Daten, eliminiert zeitaufwändige Planprüfungen und konzentriert sich insbesondere auf die frühen Leistungsphasen. Dadurch automatisiert Zenesis spezifische Anforderungen, ersetzt die manuelle Dokumentenerstellung und optimiert den gesamten Planungsprozess. Neben dem Datenmanagement ist das Highlight von Zenesis die KI-gestützte Trassenplanung, welche die Umsetzung von Aufgaben wie etwa die der Leitungsführung auf einen Bruchteil der sonst notwendigen Zeit reduzieren kann. Neue Lösungsansätze, wie der von Zenesis, bedeuten nicht nur einen technologischen Fortschritt, sondern auch die Schaffung einer nachhaltigen und effizienten Zukunft für die TGA-Planung.

Bereits in frühen Leistungsphasen, in denen Flexibilität eine große Rolle spielt, ermöglicht Zenesis eine datenbasierte Planung. Mit der Steigerung der Effizienz und damit verbundenen Wirtschaftlichkeit wird der große Mehrwert der BIM-Planung aufgezeigt. Zudem hat KI das Potenzial, durch den analytischen Ansatz bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen, insbesondere bei einer energieeffizienten Planung, weil bereits vieles im Vorfeld simuliert werden kann.

Mit dem klaren Ziel, eine „Community“ aufzubauen und Datensilos aufzubrechen, strebt Zenesis in den kommenden Jahren die Ausweitung der Aktivitäten in weitere Planungsbereiche an. Der Einsatz von KI in der Baubranche ermöglicht nicht nur eine höhere Effizienz, sondern auch erhebliche Zeit- und Kostenersparnisse.

<p>AUTOR:IN</p>Gilles Dostert

AUTOR:IN

Gilles Dostert
Gründer und Geschäftsführer von Zenesis und verantwortlich für die strategische Ausrichtung und operative Führung des Unternehmens. Er ist außerdem ausgebildeter Architekt und freiberufliches Mitglied der Bayerischen Architektenkammer und der BIM-Allianz.

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